Historie der Innung
Historie der Innung SHK - Von der Lehrwerkstatt zum Kompetenzzentrum
Leuchtenmacher Hamburgs - die Urahnen der heutigen Klempner und Installateure - bildeten zu diesem Zeitpunkt erstmals ein eigenes Amt. Wobei Leuchten erst ab Anfang des 16. Jahrhunderts nicht mehr aus Holz, sondern aus verzinntem Weißblech hergestellt wurden. Man hielt sogar noch bis in das 19. Jahrhundert an dieser Bezeichnung fest, obwohl längst auch andere Gegenstände produziert wurden.
Seit dem frühen 18. Jahrhundert ist dann immer häufiger der Begriff des "Klempners" bezeugt. Der Begriff leitet sich vermutlich vom Altdeutschen "klampern" her und bezeichnet das Geräusch, das entsteht, wenn mit einem Hammer auf dünnes Blech geschlagen wird. Seit den 1870er Jahren gesellten sich zur Bezeichnung des Klempners immer häufiger auch die des "Gas- und Wasserarbeiters" hinzu. Von "Installateuren" hingegen war erst nach 1900 die Rede.
Faktenüberblick: Organisation und Strukturen der Innung und des Fachverbandes
Die Gründung der Innung
Mit der ersten Handwerksnovelle aus dem Jahr 1881 war die Gründung von Innungen als öffentlich-rechtliche Körperschaften möglich. Am 16. Juni 1883 fand dann die konstituierende Sitzung der "Innung der Klempner und verwandten Gewerbe" statt. Der Innung beitreten konnten selbständige Klempner, Dachdecker, Gas- und Wasserleitungsbauer sowie Metalldrucker.
Ab dem 1. Januar 1890 war man berechtigt auch die Meisterprüfung abzunehmen. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Januar 1933 und der daraus resultierenden "Gleichschaltung" aller Organisationen erfolgte 1934 die Auflösung der Innung in ihrer bisherigen Form. Eine Pflichtinnung wurde gegründet. Erst 1946 ließ die britische Besatzungsmacht die Gründungen freier Innungen wieder zu. Mit Währungsreform und Wiederaufbau erholte sich auch das Klempner- und Installateurhandwerk in Hamburg.
Eine weitere Novellierung der Handwerksordnung im Jahr 1998 verlangte das Gas- und Installateur-, das Heizungs- und Lüftungsbauerhandwerk zum Installateur- und Heizungsbauerhandwerk - logischer Schritt der Entwicklung war das Entstehen einer Innung und dem Namen "Innung Sanitär Heizung Klempner Hamburg" am 01.07.1999.
Lehrlingswerkstätten und Meisterschule
Die erste "Lehrlingsfachschule der Klempner und verwandter Gewerbe", die heutige Gewerbeschule II (G2) wurde am 1. Juli 1906 am Holstenwall eröffnet, zog dann 1923 in die Michaelisstraße und von dort 1937 zu ihrem heutigen Sitz ins Gebäude des "Heinrich-Hertz-Realgymnasiums" an der Bundesstraße.
Die Einrichtung einer Lehrwerkstatt erfolgte im Oktober 1926 in der Michaelisstraße. 1928 entstand die erste Innungs-Lehrwerkstatt am Barmbeker Markt 19, dem heutigen Sitz der Innung. Doch die Räume erwiesen sich schon bald als zu klein. Ein großzügigerer Neubau wurde 1938 errichtet. Der jedoch fiel schon wenig später im Juli 1943 den schweren Luftangriffen des 2. Weltkrieges zum Opfer. Erst 1946 konnte der Unterricht in der wieder aufgebauten Lehrwerkstatt erneut aufgenommen werden. 1965 folgte ein Neubau, drei Jahre später dessen Erweiterung.
1969 nahm die damals bundesweit erste innungseigene Meisterschule für Sanitärtechnik ihre Lehrtätigkeit auf, die ihr Aufgabengebiet 1986 um die Klempnertechnik erweiterte. Im Jahr 2001 erfolgte am Barmbeker Markteinweiterer Expansionsschritt mit der Einweihung des gemeinsamen Ausbildungszentrums von Dachdecker- und SHK-Innung in der Maurienstraße.
Ausbildungszentrum der Innung SHK in der Fabriciusstrasse 124
Neben der Expansion und dem Neubau am Barmbeker Markt entstand Anfang der 90iger Jahre ein weiterer Schulungsort an der Fabriciusstrasse, welcher zu der damaligen Heizungsbauinnung gehörte. Hier wurden und werden sowohl Heizungs- und Regelungstechnik unterwiesen als auch Elektrotechnik. Und das für Auszubildende, Gesellen und Meister.
Um auch den technischen Weiterentwicklungen Rechnung tragen zu können und als Innung und Fachverband für das SHK-Gerwerk Qualitätssicherer und Vorreiter zu bleiben beschloss der Vorstand den Bau eines weiteren Schulungsortes an der Fabriciusstrasse 124.
Kompetenzzentrum für erneuerbare Energien
Am 27. Mai 2011 fand die offizielle Einweihungsfeier des neuen Schulungsortes an der Fabriciusstrasse 124 statt.
Das Schulungszentrum besitzt mit seiner Größe von 180 Quadratmetern im Erdgeschoss eine Werkstatt für 12 bis 16 Teilnehmer. Die 10 Gerätestände sind mobil ausgeführt, so dass man sich hier schnell auf konkrete Lehrgangsinhalte der angebotenen Kurse einstellen und auf die Tendenzen am Markt reagieren kann. Zur Verbindung der unterschiedlichen Stockwerke ist im Flurbereich ein Aufzug angeordnet.
Im 1. Stock befindet sich ein Veranstaltungsraum für bis zu 90 Teilnehmer, in dem auch zukünftig unsere Mitgliederversammlungen stattfinden werden.
Stetig erweitert sich der Bereich, den SHK-Anlagenmechaniker in ihrem Arbeitsalltag meistern müssen, um sich gegenüber dem Kunden und der Technik stets auf einer Augenhöhe messen zu können. In den letzten Jahren sind in unserem Gewerk, bedingt durch die regenerativen Energien und die Verteuerung der klassischen Energieträger, Themenbereiche hinzugekommen, die man nicht ohne qualifizierte Weiterbildungsmaßnahmen erfüllen kann. Daher war dem Vorstand der Innung SHK Hamburg schon frühzeitig bewusst, dass man hier handeln muss. So beschloss der Vorstand schon 2008 die Realisierung eines Neubaus und begann mit der Planung.
Das neue Schulungszentrum ist für alle da: Auszubildende, Gesellen und Meister sollen hier in den Bereichen der Solarthermie, der Wärmepumpen, der Pellets, der Hackschnitzel und des Scheitholzanlagen sowie der Kraft-Wärmekopplung geschult werden. Frei programmierbare Regler und Pufferspeicher als „Knotenpunkt“ zwischen den unterschiedlichen Systemen sollen als Grundlage gelten. Zunächst ab Herbst 2011 werden Lehrgänge aus dem Bereich Solarthermie und Pellets angeboten. Schon in diesem Winter sollen Angebote im Bereich Wärmepumpen folgen.
Die Erstausstattung der Werkstatt umfasst 4 Solarthermie-, 2 Wärmepumpen- sowie 2 Pelletsanlagen. Jeder Gerätestand soll eine eigene Kunden-Anlage simulieren. Diese Anlagen werden für die ersten Herbstlehrgänge schon zum Einsatz kommen.
Seit der ISH in Frankfurt konnten unterschiedliche Hersteller von Mini- und Mikro-Kraftwärmekopplungsanlagen (ab 1 kW elektrischer Leistung) für unser Schulungszentrum gewonnen werden. Entsprechend werden die angebotenen Maßnahmen („gas motorisch“, als Sterling oder andere marktübliche Systeme) aussehen. Eine Zeolith-Wärmepumpe wird fest montiert und dort stationär betrieben.
Wenn Sie unsere Schulungstätten besichtigen möchten, sind Sie herzlich eingeladen mit uns einen Termin abzustimmen!
Wer mehr über die Geschichte des Klempnerhandwerks in Hamburg erfahren möchte, dem sei das Buch von Klaus Gille empfohlen "Vom Amt der Leuchtenmacher zur Innung Sanitär Heizung Klempner" zu beziehen über die SHK-Service GmbH (Preis: 15,00 EUR zzgl. MwSt und Versand).